Mit „F.IT“ werden Frauen für die IT-Branche gewonnen

Vier Menschen sitzen mit Mikrofonen an einer Tischreihe; der Mann vorne im Bild spricht. Vier Menschen sitzen mit Mikrofonen an einer Tischreihe; der Mann vorne im Bild spricht.
Foto: bremen digitalmedia
Auf der Pressekonferenz am 10. Januar 2022 wurde gemeinsam mit der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa, der Senatorin für Kinder und Bildung, der Agentur für Arbeit und den Projektpartnern "F.IT" vorgestellt und die Ziele benannt.
Frauen in ITFrauen sind in der Bremer IT-Branche bislang erheblich unterrepräsentiert. Die Branche besteht in Bremen aus gut 12.000 Beschäftigten, nur rund ein Drittel davon sind Frauen. Das soll sich nun ändern.

„Als Branchenverband der hiesigen Digitalwirtschaft wissen wir um den dringenden Bedarf an IT-Fachkräften nicht nur bei unseren Mitgliedern. Dank F.IT haben wir nun die einmalige Chance, durch die Etablierung gezielter und passgenauer Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote insbesondere weibliche Fachkräfte für die eigene Branche sowie IT-nahe Berufe zu gewinnen“, sagt Björn Portillo, 1. Vorsitzender von bremen digitalmedia.

Seit September 2021 läuft das Projekt „F.IT Frauen in IT“ in Bremen, das mit 1 Million Euro aus dem Bremen-Fonds gefördert wird. Damit haben die Projektpartner die Möglichkeit, konkrete Maßnahmen umzusetzen, um Frauen für Berufe in der IT-Branche zu gewinnen. Ein Schwerpunkt soll dabei die Qualifizierung nichtakademischer Fachkräfte sein. In einer gemeinsamen Absichtserklärung haben die Projektpartner ihre Ziele und Aufgaben bekräftigt, die geplanten Maßnahmen werden jetzt Schritt für Schritt umgesetzt.

Lösung für den {Fachkräftemangel} in der IT-Branche

Konkret werden in der IT-Branche nun betriebliche Ausbildungsplätze und Weiterbildungsmöglichkeiten für Frauen bzw. Quereinsteigerinnen entstehen, die in enger Kooperation mit der Agentur für Arbeit besetzt und gefördert werden. Neben der Qualifizierung ist auch die Ausbildung im IT-Bereich von großer Bedeutung.

„Die IT-Branche bildet mit Blick auf die Beschäftigten Bremens drittgrößten Wirtschaftssektor. Dass der Anteil an weiblichen Beschäftigten so gering ist, kann nicht so bleiben. Wir wollen, dass mehr Frauen profitieren“, sagt Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa. „Frauen müssen verstärkt in den Zukunftsbranchen arbeiten, das ist nicht nur für die Erwerbsbeteiligung von Frauen wichtig, sondern zugleich ein Lösungsansatz für den Fachkräftemangel in der Branche selbst.“

Frauen {gezielt ansprechen} und Mut machen

Ein erster Schritt in diese Richtung ist die digitale Plattform Avanja – Frauen in die IT!, die im Juni 2021 online gegangen ist. Das Angebot greift insbesondere mittelständischen IT-Unternehmen konkret und praktisch unter die Arme und zeigt, wie es gelingt, Frauen für digitale Berufe zu erreichen. Mit „F.IT“ werden nun die Frauen selbst gezielt angesprochen. Unter anderem werden in Kooperation mit der Agentur für Arbeit 20 Ausbildungen und 20 Weiterbildungen für Frauen in der IT-Branche gefördert. Entsprechend wurde im Schulzentrum Utbremen für 20 junge Menschen bereits eine zweite Ausbildungsklasse zur Mathematisch-Technischen Assistent*in (MATA) geschaffen.

„Objektiv besteht überhaupt kein Grund, warum Frauen sich in IT-Berufen nicht mindestens genauso gut wie Männer behaupten können sollten. Man muss Frauen nur Mut machen, dieses Berufsfeld für sich zu erarbeiten“, sagt Joachim Ossmann, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven. Gute Erfahrungen wurden bereits im letzten Jahr mit den IT-Workshops speziell für Frauen im Rahmen der Initiative „Frauen starten digital durch“ gemacht. Rund 1.000 Frauen wurden gezielt angeschrieben, 75 von ihnen haben das Angebot angenommen, von denen wiederum 60 im Anschluss entschieden haben, sich für einen Job in der Branche weiterzubilden.

Langfristige {Strukturen} schaffen

„Es ist großartig, dass alle Akteure das Problem erkannt haben und wir die Lösung nun gemeinsam angehen„, sagt Björn Portillo. „Wir als Verband sehen uns in der wichtigen Rolle, nicht nur die Interessen der Bremer IT-Unternehmen einzubringen, sondern Strukturen zu schaffen, die auch langfristig Frauen für IT, sowie Unternehmen für Frauen in der IT begeistern.“

Die Umsetzung des F.IT-Projektes erfolgt gemeinsam durch bremen digitalmedia e.V., dem Institut Technik und Bildung (ITB) der Universität Bremen und dem Institut für Informationsmanagement Bremen GmbH (ifib). Im Forschungsteil, der von den beiden Instituten übernommen wird, geht es zudem darum, geeignete Ansätze zur nachhaltigen Integration von Frauen in der Digitalbranche in den Blick zu nehmen. Schließlich sollen die Teilnehmerinnen im Anschluss an die Aus- und Weiterbildungen in eine dauerhafte sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wechseln können.

Weitere Informationen zum Projekt findet ihr auf der Website von bremen digitalmedia.
Die Pressemeldung des Senats ist hier abrufbar: Senats-Pressestelle.

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