Von der Familie in den IT-Job
Akademikerinnen haben es oft schwer, nach der Familienarbeit wieder im alten Beruf eine Anstellung zu finden. Der Weiterbildungsanbieter cbm qualifiziert sie mit innovativen Konzepten für Tätigkeiten in IT- und Medienberufen. Auch Arbeitgeber nutzen die Angebote gerne, um ihre vorhandenen Mitarbeiter auf den neuesten Stand zu bringen.
Das Problem ist weit verbreitet: “Man gilt in Deutschland häufig als ungelernt, wenn man mehrere Jahre nicht in seinem Beruf aktiv war”, berichtet die Diplom-Politologin Swantje Letzsch, die einige Jahre im Ausland gelebt hat und zuvor an der Universität beschäftigt war. “Angebote gibt es fast nur für 400-Euro-Jobs und Hilfstätigkeiten.” Dabei scheine oft die Einstellung durch: “Sie sind ja Mutter. Wir sind so nett, dass Sie für uns arbeiten dürfen.”
Weiterbildung rund um Web und Kommunikation
Bei cbm beendet Frau Letzsch in Kürze die neunmonatige Weiterbildung “Web-Kommunikation und Office-Support“. Das Angebot richtet sich gezielt an Berufsrückkehrerinnen. “Die Absolventinnen sind prädestiniert für Querschnittsberufe in IT oder Öffentlichkeitsarbeit”, erklärt cbm-Geschäftsführerin Carola Sass.
Inhaltlich geht es dabei um Zertifizierungen wie den “Microsoft Office Specialist”, den “Windows Business Worker” und den “Adobe Certified Associate” sowie um den Umgang mit Programmen wie Typo3 und WordPress. CSS und XHTML stehen auf dem Lehrplan und wurden in individuellen Web-Projekten umgesetzt. Darüber hinaus werden die Soft Skills verfeinert – beispielsweise zielgerichtetes Arbeiten, Projektleitung und Social-Media-Kompetenz.
Das Angebot ist laut Carola Sass eine Rarität: “Für die Zielgruppe der Berufsrückkehrerinnen gibt es keine anspruchsvolle berufliche Weiterbildung”, bemängelt sie. “Für viele Frauen ist es dann auch noch ein Kampf, den Bildungsgutschein von der Agentur für Arbeit zu bekommen.”
Von den Teilnehmerinnen gibt es sehr viel Lob für cbm. “Wir fühlen uns hier sehr gut aufgehoben”, betont die Diplom-Ökonomin Gabriele Kavanagh. Es herrsche ein offener, menschlicher Umgang miteinander. Auch Franziska Kaufmann sieht die Weiterbildung als große Chance. Mit 48 Jahren habe sie als Berufsrückkehrerin zusätzliche Schwierigkeiten gehabt, eine Anstellung zu finden. Mit den neuen Qualifikationen kann sich die Diplom-Ingenieurin für technischen Umweltschutz vorstellen, Web-Aufgaben im Bereich erneuerbare Energien zu übernehmen.
Co-working space in Planung
Falls die passenden Job-Angebote ausbleiben, wollen die Teilnehmerinnen ihre Leistungen als Freiberuflerinnen anbieten. “Wenn man für andere interessant ist, dann kann man sich auch selbstständig machen”, sagt Franziska Kaufmann. Erste Projekte haben sie bereits übernommen, beispielsweise die Gestaltung von Internetseiten für eine Apartment-Vermietung in Italien und eine Sprachschule in Irland.
Denkbar ist auch, dass sie in naher Zukunft durch die Einrichtung eines sogenannten “Co-working space” bei cbm unterstützt werden. Dort hätten sie alle einen Arbeitsplatz samt IT-Infrastruktur, Besprechungsraum und Kollegen, würden aber auf eigene Rechnung tätig sein. “Wir müssen zum Arbeiten von zu Hause raus”, erklärt Swantje Letzsch. Die Familien gewöhnten sich sonst schnell wieder daran, dass sie ständig verfügbar seien.
cbm bietet als langjähriges bremen-digitalmedia-Mitglied auch Weiterbildungen im IT-Bereich an, die auf die individuellen Bedürfnisse des jeweiligen Unternehmens zugeschnitten sind. Ein weiterer Schwerpunkt sind berufsbezogene Englisch-Weiterbildungen, beispielsweise im Bereich Windenergie.
Weitere Informationen: www.cbm-bremen.de