Informatikstudierende erstellen Prototyp für virtuelle Lernumgebung

Wie könnte eine digitale Lernplattform aussehen, mit der Distanzunterricht zum interaktiven Erlebnis wird? Mit dieser Frage haben sich dreizehn Informatikstudierende der Hochschule Bremerhaven im Rahmen ihres Praxisprojekts ein Jahr lang beschäftigt. Die Idee: Eine virtuelle Oberfläche erschaffen, bei dem die Nutzerinnen und Nutzer von Klassenraum zu Klassenraum laufen können, statt nur auf Links für die nächste Videokonferenz zu klicken. Einen Prototyp des DigiSchulLabs konnten sie bereits präsentieren und dabei zeigen, wie digitaler Unterricht zukünftig abwechslungsreicher gestaltet werden könnte.

Seit Beginn der Pandemie haben viele Studierende, aber auch Schülerinnen und Schüler, immer wieder Erfahrungen mit Distanzunterricht gesammelt. Mit den Herausforderungen, die diese Situation mit sich bringt, hat sich die studentische Projektgruppe intensiv beschäftigt und dafür unter anderem Gespräche mit dem Magistrat Bremerhaven geführt. Auch ihre eigenen Erfahrungen mit digitaler Lehre sind in das Projekt eingeflossen. “Wir haben uns gefragt, was uns fehlt, wenn Lehrveranstaltungen digital stattfinden. Dabei ist uns aufgefallen, dass wir das Miteinander vermissen. Wenn man Unterricht per Videokonferenz hat, so schließt man am Ende einfach den Browser und sitzt wieder allein im Zimmer. Wie schön wäre es, wenn man sich stattdessen auf einer Oberfläche bewegen und gemeinsam mit anderen Usern von Raum zu Raum laufen könnte”, so Paul Kriegsmann, Informatikstudent an der Hochschule Bremerhaven.

Das DigiSchulLab bietet genau diese Erfahrung. Dort kann die virtuelle Version einer Schule abgebildet werden, bei der die Unterrichtsfächer als Häuser dargestellt werden. Die Nutzerinnen und Nutzer bewegen sich mit kleinen Spielfiguren in dieser Umgebung. Wenn sie eines der Häuser betreten, öffnet sich automatisch der Videochat zum digitalen Unterricht. Die dreidimensionale Oberfläche soll aber nicht nur als spielerisches Gestaltungselement das digitale Lernen auflockern, sondern hat auch einen praktischen Nutzen. “Die virtuelle Umgebung könnte mit einem Lernmanagementsystem verbunden werden. So wäre beispielsweise möglich, Lernmaterialien in den Räumen zu hinterlegen, auf die die User zugreifen können”, erklärt Informatikstudent Louis Ulmer. Schülerinnen und Schüler könnten also für jedes Fach den Unterrichtsraum wechseln und dort auf die entsprechenden Arbeitsmaterialien, Hausaufgaben oder die Ergebnisse von Gruppenarbeiten zugreifen oder eigene Dokumente hochladen.

Weitere Informationen dazu gibt es hier.