IFA 2019: Eine bessere Haltung am Arbeitsplatz dank neuer Sensortechnik

Ob Schmerzen im Rücken, an Schultern oder Knien: Die falsche Haltung am Arbeitsplatz kann Folgen haben. Helfen kann ein Sensorsystem, an dem Forscher der TU Kaiserslautern und des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) arbeiten. Sensoren etwa an Armen, Beinen und Rücken ermitteln Bewegungsabläufe. Eine Software wertet die Daten aus. Über eine Smartwatch gibt das System dem Nutzer direkt Rückmeldung, damit er Bewegung oder Haltung korrigiert. Die Sensoren könnten in Arbeitskleidung und -schuhe eingebaut werden. Auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin stellen die Forscher die Technik vom 6. bis 11. September 2019 (IFA Next, Halle 26, Stand 324/325) vor.

In gebückter Haltung Bauteile zusammensetzen, regelmäßig schwere Kisten in Regale räumen oder am Rechner noch schnell eine E-Mail an den Kollegen schreiben – während der Arbeit achten die meisten Menschen nicht auf eine ergonomisch sinnvolle Haltung oder einen schonenden Bewegungsablauf. Laut einer Umfrage des deutschen Online-Portals Statista aus dem Jahr 2017 leiden rund 20 Prozent der Befragten mehrfach im Jahr an Rückenschmerzen, 17 Prozent mehrfach in der Woche und 14 Prozent mehrfach im Monat. Fehlhaltungen können aber auch an Hüfte, Nacken oder Knien zu dauerhaften Schmerzen führen.

Abhilfe kann künftig eine Technik schaffen, an der ein Forscherteam des DFKI und der Technischen Universität Kaiserslautern (TUK) derzeit arbeitet. Zum Einsatz kommen Sensoren, die einfach an verschiedenen Körperstellen wie Armen, Wirbelsäule und Beinen aufgebracht werden. „Diese messen unter anderem Beschleunigungen und sogenannte Winkelgeschwindigkeiten. Diese Daten werden im Anschluss von unserer Software verarbeitet“, sagt Dr. Gabriele Bleser, die an der TUK die Arbeitsgruppe wearHEALTH leitet. Daraus berechnet sie Bewegungsparameter wie zum Beispiel Gelenkwinkel an Arm und Knie oder den Grad der Beugung oder Verdrehung der Wirbelsäule. „Die Technik erkennt dabei sofort, wenn eine Bewegung falsch ausgeführt oder eine falsche Haltung eingenommen wird“, ergänz Mathias Musahl vom Forschungsbereich Augmented Vision/Erweiterte Realität am DFKI.

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