Heute vor 46 Jahren, am 17. Juni 1972…
…nahm mit dem Einbruch in das Watergate-Gebäude in Washington, dem damaligen Hauptsitz der Demokratischen Partei, die WatergateAffäre ihren Anfang. Was folgte war eine bereits durch den Vietnamkrieg ausgelöste schwere Vertrauenskrise der Bevölkerung in die amerikanische Politik. In den darauffolgenden zwei Jahren wurden in einer Reihe von Enthüllungen durch die Medien immer neue Verbrechen und Amtsmissbräuche aufgedeckt, die oft direkt auf Anweisung aus dem Weißen Haus hin begangen worden waren. Der Druck auf den amtierenden Präsidenten Richard Nixon wuchs, dieser weigerte sich jedoch zu kooperieren. Er versuchte sogar, die Ermittlungen zur Aufklärung zu behindern. Infolgedessen leitete das Repräsentantenhaus schließlich ein Amtsenthebungsverfahren gegen Nixon ein. Am 9. April 1974 gipfelte die Verfassungskrise der USA im Rücktritt des Präsidenten. Heute erinnert man sich an dieses Ereignis auch als Triumph der Pressefreiheit zurück, das zum erstmaligen und bisher einzigen Rücktritt eines US-Präsidenten führte. Der Einsatz der 4. Gewalt zur Kontrolle des Staates während der Watergate-Affäre gilt noch heute als beispielhaft für einen investigativen Journalismus. Sie leitete aber auch eine neue Ära der politischen Berichterstattung ein, in der die Massenmedien aggressiver, zynischer und sensationslustiger wurden.