Heute vor 109 Jahren am 2. Dezember 1909…

…ist Marion Hedda Ilse Gräfin Dönhoff geboren. Sie gilt als eine der bedeutendsten Publizistinnen der deutschen Nachkriegszeit. Die in Ostpreußen geborene Dönhoff bezog bereits als Studentin Position, ihre Nähe zur Linken brachte ihr den Titel “rote Gräfin” ein. Als bekennende Gegnerin des NS-Regimes war sie zwischen 1940 und 1945 unter anderem als Kurier und Verbindungsfrau im Widerstand tätig.1946 begann Dönhoff für die Redaktion der frisch gegründeten Zeitung DIE ZEIT zu arbeiten. 1968 wurde sie zur Chefredakteurin, vier Jahre später schließlich Mitherausgeberin der Wochenzeitung. Im Rahmen ihrer Arbeit traf sie auf PolitikerInnen aus aller Welt. So begleitete sie Konrad Adenauer im September 1955 auf seiner Moskaureise. 1970 sollte sie Willy Brandt neben Günter Grass, Siegfried Lenz und Henri Nannen nach Warschau zur Unterzeichnung des Warschauer Vertrags begleiten, was sie jedoch kurz vor Reiseantritt absagte.Der Aufruf zu freiheitlichem und tolerantem Denken waren stets ausschlaggebend für ihr Engagement. Das schlägt sich auch in ihren rund 20 verfassten Büchern nieder, die von ihren Erfahrungen, ihrem Heimatverlust und von ihrem Wunsch nach Frieden erzählen. Sie scheute sich zu keiner Zeit, Kritik an aktuellen Begebenheiten und politischen Debatten zu äußern.

Neben sieben Ehrendoktorwürden wurden der Gräfin zahlreiche Preise und Auszeichnungen verliehen, unter anderem der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels im Jahr 1971. Dönhoff starb 2002 im Alter von 92 Jahren. Nach ihr ist der Marion Dönhoff-Preis benannt, der seit 2003 für internationale Verständigung vergeben wird.