Portraitfoto von Eva Koball.

Vor Kurzem war ich im Kino und habe Die Verlegerin gesehen. Und wie das so oft ist bei mir: Erst die Tage danach habe ich gemerkt, wie sehr der Film in mir arbeitet. Worum geht’s? Die amerikanische Regierung will verhindern, dass die Washington Post geheime und brisante Informationen zum Vietnamkrieg veröffentlicht. Diese – als Pentagon-Papiere bekannt gewordenen – Informationen decken auf, dass die US-Regierung gegenüber der Bevölkerung die Gründe für den Krieg und dessen Verlauf bewusst verschleiert hat. Und was macht die ‘Post’ im Angesicht einer Klage wegen Hochverrats? Trotzdem veröffentlichen. Weil die Presse eben ‘den Regierten dienen sollte und nicht der Regierung’, wie der Richter des Obersten Gerichtshofs im Film feststellt. Und auch heute in Zeiten von uneingeschränkter Informationsbeschaffung, von alternativen Fakten, Fake News und twitternden Präsidenten sollten wir uns stets vor Augen führen, wie unverzichtbar eine freie Presse ist, die nicht zuletzt die Grundidee einer funktionierenden Demokratie stützt.


Für mich das schönste Zitat im Film? Der Moment, als die Druckerpresse im Hintergrund schnaufend ihren Dienst verrichtet und ‘Post’ Chefredakteur Ben Bradlee gegenüber Verlegerin Katherine Graham ihren verstorbenen Mann Philip Graham mit den Worten zitiert: ‘The news is the first rough draft of history!’