Automotive in Bremen und umzu: Gemeinsam wird’s digital

Seit jeher ist Bremen ein erfolgreicher Standort für die Automobilindustrie. Das Mercedes-Benz Werk produziert als größter privater Arbeitgeber in Bremen mehr als 420.000 Fahrzeuge pro Jahr und ist Leitwerk für die Produktion der C-Klasse weltweit. Dazu gehört ein effizientes Automotive-Netzwerk mit mehr als 40 Zuliefererunternehmen und vielen verschiedenen Forschungseinrichtungen.

Die Digitalisierung treibt die gesamte Branche an: Industrie 4.0, Automatisierungskonzepte, digitale Technologien und Geschäftsmodelle wie vernetztes Fahren, Elektromobilität sind da nur einige Schlagwörter. In Bremen und im Nordwesten geht es aktuell vor allem darum, Akteure zu vernetzen, Kompetenzen zu bündeln und mit gemeinsamen Projekten und Innovationen die Digitalisierung in der Branche voran zu treiben.

Die Branche trifft sich in Bremen

Das passiert zum Beispiel beim i2b meet-up „Elektromobilität und autonomes Fahren – vom Hype zurück zur Normalität“, das am Donnerstag, 11. Oktober 2018, in Bremen stattfindet. Elektromobilität und autonomes Fahren sind keine Zukunftsmusik mehr: In Kalifornien haben selbstfahrende Google-Autos bereits über 300.000 km auf öffentlichen Straßen zurückgelegt, und es ist zu erwarten, dass autonomes Fahren ab 2020 stufenweise in der Praxis realisiert wird. Zunächst auf nicht öffentlichem Gelände (z. B. Werksgeländen und in der Landwirtschaft) und in der Folge auch auf öffentlichen Straßen. Damit ergeben sich dramatische Veränderungen für die Mobilität und den mit ihr zusammenhängenden Dienstleistungen, die bei dem i2b meet-up diskutiert werden.

Ähnlich spannend werden die Diskussionen bei der Fachkonferenz AutoDigital, die am 19. Oktober 2019 vom Weser-Kurier in Kooperation mit der Jacobs University Bremen stattfindet. Auf dem Campus der privaten Universität werden unter anderem Cem Özdemir, Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur, und Britta Seeger, Vorstandsmitglied der Daimler AG/Mercedes Benz Cars, erwartet. Auf der Agenda stehen Themen wie Digitalisierung, Elektrifizierung und neue Wertschöpfung des Automobils, aber auch der Dieselskandal und das autonome Fahren.

Elektromobilität als Schlüssel zur Mobilität der Zukunft

Eine wichtige Plattform für Kommunikation und Kooperation in der Region ist das Netzwerk Automotive Nordwest e.V. Es vereint Hersteller, Zulieferer, Wissenschaft und Ausbildung. Ziel ist, die Mitglieder durch Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer bei diversen Veranstaltungen zu unterstützen. Zudem soll die Bekanntheit der Region als Kompetenzzentrum für die Automobilindustrie erhöht werden.

Noch ganz jung ist die Kooperation, die Automotive Nordwest im Sommer 2018 eingegangen ist: Unter dem Dach der Metropolregion Nordwest hat sich der Branchenverband mit dem Oldenburger Energiecluster OLEC zusammengetan und das Projekt Elektromobilität als Schlüssel zur Mobilität der Zukunft ins Leben gerufen. Ziel ist es, die Nutzung und Akzeptanz von Elektromobilität im Nordwesten zu erhöhen. Zu den vier Teilprojekten gehören zum Beispiel Spezial- und Nutzfahrzeuge, die durch elektrische Antriebe deutlich leiser und damit flexibler auch schon in den frühen Morgenstunden eingesetzt werden könnten. Ein weiteres Teilprojekt beschäftigt sich mit dem autonomen Fahren im Hafengebiet und anderen Logistikthemen.
Drei Beispiele also für gelebte Kooperation, um die Digitalisierung und die damit verbundenen Entwicklungen in der Automotivebranche im Nordwesten voranzutreiben.