Förderprogramm go-digital: Einfach mal die fragen, die sich damit auskennen

Das BMWI (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie) war schlau und hat sich für das Förderprogramm go-digital kompetente Unterstützung dazu geholt: Autorisierte Beratungsunternehmen, die kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei den Projekten beraten und begleiten. Auch einige Mitglieder von bremen digitalmedia wurden vom BMWI als Beratungsunternehmen zertifiziert. Ein guter Grund, das Förderprogramm noch mal kurz vorzustellen und die Unternehmen nach ihren Erfahrungen zu fragen.

Die a&o mediendesign GmbH ist seit August 2019 als Beratungsunternehmen zertifiziert. Geschäftsführer Mario Avak ist zufällig auf das Programm aufmerksam geworden und als er nach den Voraussetzungen für die Zertifizierung suchte, merkte er gleich: “Das ist doch was für uns! Wir haben uns beworben, mussten unsere Leistungen und jüngeren Projekte nachweisen und wurden schließlich für den Bereich ‘Digitale Markterschließung’ zertifiziert.”

Um sich im Wettbewerb nachhaltig behaupten zu können, ist es wichtig, die Digitalisierung in allen Geschäftsprozessen eines Unternehmen fest zu etablieren. Hier setzt das Förderprogramm go-digital an: Mit seinen drei Modulen “Digitalisierte Geschäftsprozesse”, “Digitale Markterschließung” und “IT-Sicherheit” richtet sich go-digital gezielt an KMU der gewerblichen Wirtschaft und an das Handwerk. Gefördert werden Beratungsleistungen, um mit den technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen im Bereich Online-Handel, Digitalisierung des Geschäftsalltags und dem steigenden Sicherheitsbedarf bei der digitalen Vernetzung Schritt zu halten.

“Das Programm ist eine gute Sache, ich bin ein Fan davon”, sagt Avak. Allerdings sei die Umsetzung in der Praxis nicht “mal so eben” erledigt. “Auch wenn die Kunden grundsätzlich interessiert sind, so dauert einigen von ihnen die Zeit bis zur Genehmigung manchmal einfach zu lange. Sie wollen ihr Projekt möglichst schnell umsetzen”, sagt Avak.

Autorisierte Beratungsunternehmen übernehmen Antragstellung

Dabei müssen die Unternehmen sich um (fast) nichts kümmern – genau das ist der Kern des Förderprogramms: Um KMU und Handwerk bei der Bürokratie zu entlasten, übernehmen autorisierte Beratungsunternehmen die Antragstellung für die Förderung. Sie sind nicht nur für die Antragstellung und die Beratungsleistung selbst zuständig, sondern auch für die Abrechnung und die Verwendungsnachweisprüfung. Damit soll der Zugang zum Förderprogramm deutlich vereinfacht werden.

Katharina Venohr ist Marketingleiterin beim IT-Dienstleister worldiety in Oldenburg. Das Unternehmen wurde vor etwa zwei Jahren vom BMWI zertifiziert und hat bislang drei go-digital-Projekte erfolgreich umgesetzt. “Die Unternehmen haben uns über die interaktive Landkarte von go-digital gefunden und auf das Programm angesprochen”, sagt Venohr. “Das Programm ist eine tolle Möglichkeit, um kleine und mittelständische Unternehmen auf dem Weg in die digitale Welt zu unterstützen. Für die Beratung muss man sich jedoch ein bisschen einarbeiten, denn es gibt einige Faktoren, die passen und beachtet werden müssen, damit die Förderung genehmigt wird.”

Auf der Website des BMWI sind nicht nur die Beraterlandkarte und Kontakte zu finden, sondern auch ausführliche Informationen zum Programm und seinen drei Modulen. Gefördert werden Beratungsleistungen mit einem Fördersatz von 50 Prozent auf einen maximalen Beratertagesatz von 1.100 Euro. Der Förderumfang beträgt maximal 30 Tage in einem Zeitraum von einem halben Jahr.

Jürgen Albrecht, Geschäftsführer von Albrecht Media Pro und seit Ende 2019 zertifiziert, hat bisher zwei Projekte im Modul “Digitale Markterschließung” umgesetzt. Oder anders formuliert: Er hat zwei Unternehmen beim Aufbau eines Onlineshops auf der Basis von go-digital beraten und begleitet. “Das Programm ist noch nicht so bekannt wie es notwendig ist, um der Digitalisierung In Deutschland einen entscheidenden Auftrieb zu geben”, sagt Albrecht. “Die Kunden, denen ich das allerdings vorgestellt habe, waren von der Möglichkeit der hohen 50 Prozent-Förderung überrascht und haben davon unmittelbar profitiert. Aber man sollte sich auf eine etwas längere Phase der Projektrealisierung einstellen, um die Details des Förderprogramms im vollen Umfang zu nutzen.”

Gefördert werden können Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern, einem Jahresumsatz von höchstens 20 Millionen Euro, einer Betriebsstätte oder Niederlassung in Deutschland und die nach der De-minimis-Verordnung förderfähig sind. “Wer Interesse an dem Förderprogramm hat, soll sich einfach bei uns oder einem anderen Beratungsunternehmen melden”, sagt Mario Avak. Gerade kleine Unternehmen hätten oftmals Hemmungen, aber bei einer Beratungsagentur anzurufen. Avak wünscht sich, dass die KMU sich einfach trauen und das Förderprogramm als “Anstupser” für einen Anruf nehmen. “Ein Erstgespräch kostet ja nichts, und man kann in jedem Fall daraus etwas für sich mitnehmen. Selbst wenn es die Erkenntnis ist, dass man für die Förderung vielleicht gar nicht in Frage kommt oder erstmal ein anderes Projekt anpackt.” Oder es ist tatsächlich der Beginn einer wunderbaren und geförderten Zusammenarbeit.

Außer a&o mediendesign, Albrecht MediaPro und worldiety ist auch das bremen digitalmedia-Mitglied Lucatec GmbH als Beratungsunternehmen zertifiziert. Weitere Informationen zum Förderprogramm go-digital gibt es hier und im PDF zum Download.

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