Fachtagung: Geschlechtergerechtigkeit im digitalen Wandel

Die Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau (ZGF) hat Anfang Oktober die Online-Fachtagung “Female Empowerment statt Gender Gap: Geschlechtergerechtigkeit im digitalen Wandel” veranstaltet. Die Teilnehmenden erlebten Fachvorträge von Dr. Stefan Ullrich vom Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft sowie von Dr. Juliane Jarke vom Institut für Informationsmanagement Bremen (ifib) und Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI) an der Universität Bremen. Anschließend vertieften vier Fachforen Aspekte des digitalen Wandels in Bezug auf die Themenschwerpunkte Arbeit, Gewalt, Gesundheit sowie Medienkompetenz.

Besondere Verantwortung: Bremen als Standort für Künstliche Intelligenz (KI)

Eine geschlechtergerechte Digitalisierung kann nur gelingen, wenn Männer und Frauen gleichermaßen an der Technikgestaltung, zum Beispiel an der Entwicklung von Soft- oder Hardware, beteiligt sind. “Bremen als KI-Standort kommt eine besondere Verantwortung zu. Der Frauenanteil in der örtlichen Digitalbranche muss daher dringend erhöht werden”, sagt Bremens Landesbeauftragte für Frauen Bettina Wilhelm. Die ZGF habe darauf hingewirkt, dass das Gender-Mainstreaming-Prinzip bereits in der Bremer KI-Strategie verankert wurde. “Es ist aber noch kein Garant dafür, dass die Strategie entsprechend mit Leben gefüllt wird, deshalb kommt es jetzt auf die konkrete Ausgestaltung an.”

Kompetenzen ausbauen, Geschlechterklischees abbauen

Zugang zur technischen Ausstattung wie Computern etc. kann ein wichtiger Baustein hin zur Geschlechtergerechtigkeit sein, reicht aber alleine nicht aus. Vielmehr bedarf es des entsprechenden Know-hows und des Abbaus von traditionellen Rollenklischees, die für Mädchen und Frauen den Zugang zu Technik erschweren. Es gilt daher, Mädchen frühzeitig für die sogenannten MINT-Fächer (MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu begeistern und ihnen Kompetenzen im Umgang mit der Digitalisierung zu vermitteln. “Schon in den Kindertagesstätten und Schulen sowie während des gesamten beruflichen Werdegangs muss eine entsprechende Förderung erfolgen, damit traditionelle Rollenklischees aufgebrochen werden oder gar nicht erst entstehen”, sagte Andrea Buchelt Landesfrauenrat Bremen – Bremer Frauenausschuss e.V.

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