1946 wurde von Forschern der University of Pennsylvania mit dem ENIAC (Electronic Numerical Integrator and Computer) der erste rein elektronische Universalrechner vorgestellt, der von der US-Army zur Berechnung ballistischer Tabellen eingesetzt wurde.

Der ENIAC war mit einer Fläche von 170 Quadratmetern groß wie eine Wohnung und 27 Tonnen schwer. Für den Betrieb waren 17.468 Elektronenröhren und 7200 Dioden notwendig, die 150 Kilowatt elektrischer Leistung verschlangen. Da beinahe ständig einzelne Röhren ausfielen, war der Rechner einigermaßen unzuverlässig. Die Riesenmaschine konnte rund 5.000 Rechenoperationen pro Sekunde bewältigen, das ist rund 1.000 Mal schneller als seine mechanischen Vorgänger. Im Vergleich: Ein aktuelles Smartphone kann in einer Sekunde über 30 Milliarden Instruktionen stemmen.

Die Programmierung des ENIAC war äußerst kompliziert, denn für jede Programmänderung mussten die technischen Komponenten neu verkabelt werden. Diese anstrengende und anspruchsvolle Tätigkeit wurde von den sogenannten ENIAC-Frauen erledigt. Und dennoch haftete ihnen lange das Image von “Refrigerator Ladies” an. So wurden die jungen Damen auf Werbefotos bezeichnet, die vor Kühlschränken posierten, um die Maschine gut aussehen zu lassen. Heute weisen Technik-Historiker den ENIAC-Frauen eine Pionierrolle zu.

Der ENIAC war bis 1955 in Betrieb, danach wurde er auseinandergenommen und die Einzelteile (“Racks”) auf verschiedene Institutionen verteilt. Auch in Deutschland kann man sich einen Eindruck vom der ENIAC machen: Im Heinz Nixdorf Museum in Paderborn befindet sich seit 1996 ein Original-Rack mit Röhren, das die Dimensionen des ersten elektronischen Universalcomputers der Welt erahnen lässt.