Das war die Avanja Recruiting Challenge 2023

Wie können IT-Unternehmen mehr Frauen für digitale Berufe gewinnen? Tipps und Ideen liefert seit 2021 die Plattform Avanja – Frauen in die IT! Initiiert hat das Projekt der Branchenverband bremen digitalmedia, unterstützt von der Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation. Die Plattform richtet sich an Führungskräfte, Personalverantwortliche und alle Menschen, die Lust haben, bei sich im Team etwas zu verändern, und die Impulse in ihr Unternehmen tragen wollen.

2022 kamen erstmals IT-interessierte Frauen und Unternehmen zusammen. Verdeckte Bewerberinnen analysierten den Recruiting-Prozess von Firmen, identifizierten Optimierungspotenziale und weckten großes Interesse. Angespornt durch den Erfolg, führten wir die Recruiting Challenge 2023 erneut durch. Unsere Test-Bewerberinnen haben mit enormer Energie und Leidenschaft ihr Wissen und ihre Kompetenz eingebracht, um sowohl den Unternehmen als auch unserem Projekt zu helfen, sich weiterzuentwickeln und das Bewusstsein für Geschlechtergleichgewicht zu schärfen.

Auf dem Abschlussevent am 23. November 2023 präsentierten bremen digitalmedia Vorstandsmitglied und Avanja-Initiatorin Franca Reitzenstein und Eva Koball, Geschäftsstellenleitung des Verbands, gemeinsam mit den beteiligten Unternehmen und Bewerberinnen die Ergebnisse, teilten Erkenntnisse und feierten einen erfolgreichen Abschluss des zweiten Durchgangs der Challenge.

Unsere Speakerin Larissa Klemme, Projektmanagerin bei der Bertelsmann Stiftung, gab einen informativen Einblick in die Zukunft der Arbeit und Future Skills. Zukünftig werden vor allem kognitive, soziale und digitale Fähigkeiten mehr denn je gefragt sein. Das zeigt neben der Literatur auch die Analyse von Online-Stellenanzeigen mit dem Jobmonitor. Die häufig soften Future Skills, wie Problemlösungsfähigkeit, Kritisches Denken, Kollaboration und Teamfähigkeit sind menschliche Fähigkeiten, die an Relevanz gewinnen, weil sie im Vergleich zu Routine-Tätigkeiten und einfachen manuellen Fähigkeiten ein geringeres Substituierbarkeitspotenzial aufweisen.

“Gezielte Hands-on-Berufsorientierung für Mädchen kann die Attraktivität der IT-Branche steigern”, sagt Larissa. “Sozialisierungsprobleme führen häufig dazu, dass Mädchen IT-Berufe nicht in Erwägung ziehen.” Vorbilder, die Mädchen Mut machen, sich praktisch in dem Bereich auszuprobieren, können helfen, die IT-Branche nahbarer zu machen und mehr Frauen für sie zu gewinnen. Die Steigerung der Zeitsouveränität ist zudem zentral, um als Arbeitgeber:in für Frauen in der IT-Branche dauerhaft attraktiv zu sein.

Viele Menschen und Institutionen haben zum Erfolg der Recruiting Challenge beigetragen. Wir danken der Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation für die finanzielle Förderung sowie die begleitende Unterstützung aus ihrer Behörde. Ein großer Dank gilt auch den teilnehmenden Unternehmen und den Menschen, die sich der Challenge gestellt haben. Mit ihrer Bereitschaft, konstruktives und ehrliches Feedback zu ihrem Recruiting-Prozess anzunehmen, haben sie gezeigt, wie ernst sie die Challenge nehmen und wie sehr ihnen das Thema am Herzen liegt. Schließlich danken wir Katrin Kärner, deren Expertise in Personalführung und im HR-Bereich die Recruiting Challenge von Beginn an prägt.