Die allererste Computermaus wurde Anfang der Sechsziger eigentlich an zwei Orten gleichzeitig erfunden: In den USA vom Team um Douglas C. Engelbart und in Deutschland für Telefunken von Rainer Mallebrein. In Deutschland wurde die “Rollkugelsteuerung” zwischen 1965 und 1968 zu einer Zeit entwickelt, als es noch keine Personal Computer gab. Ein Patent gab es für Mallebrein “wegen zu geringer Erfindungshöhe” nicht.
Engelbart hatte da mehr Erfolg. 1968 wurde seine Maus der Öffentlichkeit präsentiert. Auch seine Maus fand zunächst wenig Beachtung, da es noch keine grafischen Benutzeroberflächen gab und die Menschen, die mit Computern zu tun hatten, mit der Eingabe von Kurzbefehlen per Tastatur vertraut waren. Doch auch Engelbart beantragte für das auf zwei rechtwinklig zueinanderstehenden Rädern basierende Prinzip ein Patent, das ihm 1970 zugewiesen wurde.
Der Durchbruch für die Computermaus gelang mit den ersten halbwegs bezahlbaren Computern von Apple (“Lisa” 1983 und “Macintosh” 1984). Erstmals basierte die Mensch-Maschinen-Schnittstelle eines Computers auf dieser Maus, und zwar so exklusiv, dass der Computer ohne Maus praktisch nicht zu bedienen war – ein Meilenstein: “…durch Rollen auf der Tischplatte wird der Cursor auf dem Bildschirm geführt, ein Befehlswort oder ein Symbol ‘angeklickt’ und schon hat man Lisa einen Befehl erteilt, ohne dass man die Tastatur berührt hätte oder komplizierte Kommandosprachen beherrschen müßte”, schrieb 1983 ein Computerredakteur.